Website-Icon Media Company Düsseldorf Blog – Social Media, SEO,…

Third-Party-Cookies: Verzögerung mit Signalwirkung

Asprakte Darstellung von "Third Party Cookies" mit Keksen vor einem Datenstrom.

Stack of chocolate chips cookies on data background, banner with copy space for text. Online privacy, data protection, and internet security. Accept Website cookie concept.

Googles erneute Verschiebung der Abschaffung von Third-Party-Cookies sorgt für Erleichterung – und zugleich für Unsicherheit. Was bedeutet das für Unternehmen, die auf datengetriebenes Marketing setzen? Welche Alternativen stehen bereit, und wie gelingt der strategische Wandel weg von Drittanbieter-Tracking hin zu datenschutzkonformen Lösungen? In diesem Beitrag beleuchten wir den aktuellen Stand, die Hintergründe der Entwicklung und zeigen praxisnahe Strategien, wie sich Unternehmen frühzeitig und wirkungsvoll auf die cookielose Zukunft vorbereiten können.

Status quo: Cookies bleiben – vorerst

Bereits seit 2020 ist klar: Die Tage der Third-Party-Cookies sind gezählt. Google kündigte an, die externen Tracking-Cookies im Chrome-Browser schrittweise zu entfernen – aus Datenschutzgründen und im Einklang mit neuen gesetzlichen Anforderungen wie der DSGVO und dem CCPA.

Google hatte ursprünglich angekündigt, Third-Party-Cookies im Chrome-Browser bis 2022 vollständig zu entfernen. Aufgrund technischer und regulatorischer Herausforderungen wurde der Zeitplan mehrfach überarbeitet. Die letzte Ankündigung von Februar 2025 bestätigt: Eine vollständige Abschaffung erfolgt frühestens Ende 2025 – unter Vorbehalt weiterer Prüfungen durch die britische Wettbewerbsbehörde CMA.

Was als klare, geradlinige Roadmap begann, ist inzwischen eher eine Bergfahrt mit vielen Wendungen:

Dabei handelt es sich aber nicht um einen Strategiewechsel, sondern um eine Verzögerung mit Signalwirkung: Der Umstieg auf datenschutzfreundlichere Alternativen wird kommen. Google testet derzeit Optionen wie die Privacy Sandbox und setzt auf ein differenzierteres Nutzerwahlmodell, bei dem Anwender aktiv entscheiden können, ob sie Drittanbieter-Cookies zulassen.

Warum kommt es zu diesen Verzögerungen?

Dafür gibt es mehrere Gründe:

Was ändert sich jetzt konkret?

Vorerst bleibt alles beim Alten – aber nur scheinbar. Google schlägt einen „nutzerzentrierten Kompromiss“ vor: Nutzer sollen über die Einstellungen in Chrome künftig selbst entscheiden, ob sie Third-Party-Cookies zulassen oder nicht. Parallel dazu wird die Privacy Sandbox weiterentwickelt – ein Framework, das anonymisierte Werbung und Tracking ermöglichen soll, ohne einzelne Nutzer zu identifizieren.

Diese Entwicklung bedeutet nicht, dass Unternehmen aufatmen können. Im Gegenteil: Die Notwendigkeit, sich auf eine cookiefreie Zukunft vorzubereiten, ist dringlicher denn je. Wer die zusätzliche Zeit nicht nutzt, verschenkt wertvolle Chancen zur Neuausrichtung des digitalen Marketings.

Was bedeutet das für Marketing und Tracking?

Die Zukunft der digitalen Werbung wird komplexer – aber nicht weniger effektiv, wenn man die richtigen Schritte geht. Klar ist: Die Mechanismen der Vergangenheit – etwa Retargeting oder geräteübergreifendes Nutzer-Tracking – funktionieren künftig nicht mehr wie gewohnt.

Das bedeutet beispielsweise:

Strategien für eine cookielose Zukunft

Auch wenn das offizielle Ende der Third-Party-Cookies verschoben wurde: Wer jetzt handelt, verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil. Die folgenden Maßnahmen helfen dabei, die eigene Marketingstrategie zukunftssicher aufzustellen:

1. First-Party-Daten priorisieren

Die wichtigste Alternative zu Third-Party-Daten ist der gezielte Aufbau eigener Datenbestände. Also Informationen, die Nutzer direkt auf der eigenen Website oder App hinterlassen – etwa über:

Tipp: Setze auf transparente Kommunikation, um zur Datenfreigabe zu motivieren und biete Nutzern konkrete Mehrwerte für ihre Daten – etwa Zugang zu exklusiven Inhalten, Gutscheinen oder Services.

2. Kontextuelles Targeting nutzen

Beim kontextuellen Targeting erfolgt die Ausspielung von Anzeigen nicht basierend auf dem Nutzerverhalten, sondern auf dem aktuellen Content der Seite. Ein Beispiel: Wer einen Artikel über E-Mobilität liest, bekommt eine Anzeige für Ladestationen oder E-Autos – unabhängig davon, ob der Nutzer vorher danach gesucht hat. Das ist nicht nur DSGVO-konform, sondern kann mit klugem Content-Mapping sogar bessere Conversion-Raten erzielen.

Vorteile:

3. Consent-Management optimieren

Consent-Banner sind längst Pflicht – unabhängig davon, ob Cookies weiterhin verwendet werden. Aber wie effektiv sind Deine aktuellen Tools? Consent-Management-Plattformen (CMPs) helfen dabei, die Transparenz zu erhöhen und gesetzliche Anforderungen umzusetzen.

CMPs wie Consentmanager, Cookiebot oder OneTrust ermöglichen Dir, alle rechtlichen Vorgaben zu erfüllen und sind mit führenden CMS- und AdTech-Systemen kompatibel.

4. Privacy Sandbox auf dem Radar behalten – aber mit Vorsicht

Google arbeitet im Rahmen der Privacy Sandbox an neuen Ansätzen wie:

APIs wie Topics, Fledge oder Attribution Reporting könnten in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. Noch sind sie nicht final und werden von Regulierungsbehörden kritisch beobachtet. Aber wer sich frühzeitig mit den Funktionsweisen beschäftigt, kann später schneller umstellen.

Rechtliche Grundlagen: Was gilt aktuell?

Nach wie vor gilt in der EU die sogenannte ePrivacy-Richtlinie, konkretisiert durch nationale Umsetzungen wie das TTDSG in Deutschland. Klar ist:

Betroffen von der Einschränkung durch die explizit notwendige Einwilligung sind vor allem Analyse-Tools wie Google Analytics, Werbeplattformen (Meta Pixel, Google Ads) und Social Plugins wie die eingebetteten Inhalte von YouTube.

Die geplante ePrivacy-Verordnung könnte diese Regeln noch verschärfen – der endgültige Text ist aber weiterhin in der Diskussion.

Fazit: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für den Kurswechsel

Nach den zahlreichen Verschiebungen stellt sich die Frage: Wird es 2025 wirklich so weit sein? Viele zeigen sich skeptisch – auch weil Google unter hohem Druck steht, funktionierende Alternativen bereitzustellen und gleichzeitig nicht in eine neue Monopolstellung zu rutschen.

Was jedoch unabhängig vom Zeitplan bleibt: Das Vertrauen der Nutzer ist heute ein zentraler Erfolgsfaktor. Transparenz, freiwillige Zustimmung und relevante Inhalte gewinnen gegenüber intransparentem Tracking immer mehr an Bedeutung.

Aber auch wenn Google die Abschaffung der Third-Party-Cookies erneut aufgeschoben hat – die Richtung ist klar. Der Datenschutz gewinnt an Bedeutung, das Nutzerverhalten wird weniger transparent, der Wettbewerb um Aufmerksamkeit härter. Das endgültige Aus, wann auch immer es kommen mag, markiert einen drastischen Wandel im digitalen Marketing. Der Fokus verlagert sich von verdecktem Tracking hin zu offenen, vertrauensbasierten Nutzerbeziehungen.

Wer sich jetzt auf datenschutzfreundliche Technologien, valide First-Party-Daten und transparente Kommunikation konzentriert, bleibt sichtbar – und gewinnt das Vertrauen der Nutzer.

Du hast noch Fragen oder bist im Keks-Chaos verloren? Ob First-Party-Datenstrategie, Consent-Management, Tracking-Alternativen oder Content-Mapping – wir beraten Dich auf dem Weg in eine cookielose Marketing-Zukunft.

Kontakt aufnehmen
Die mobile Version verlassen