ChatGPT ist längst kein Nischenthema mehr. Die aktuelle Studie des National Bureau of Economic Research (NBER) liefert erstmals harte Fakten darüber, wie Menschen weltweit ChatGPT nutzen – und die Ergebnisse sind überraschend. Statt reiner Arbeitsunterstützung dominiert zunehmend die Alltagsnutzung. Besonders junge Zielgruppen treiben diesen Trend und verschieben die Rolle von ChatGPT von einem „Produktivitäts-Tool“ zu einem alltäglichen Informations- und Guidance-Assistenten.
Für Marketer bedeutet das: Die Spielregeln ändern sich. Wer versteht, welche Use-Cases wirklich relevant sind, kann Inhalte so gestalten, dass sie genau dort Mehrwert schaffen, wo Nutzer ChatGPT einsetzen.
1. Explosives Wachstum – und eine klare Verschiebung im Fokus
Die Zahlen sprechen für sich: Im Juli 2025 nutzen weltweit rund 700 Millionen Menschen ChatGPT aktiv – mit 18 Milliarden Nachrichten pro Woche. Damit erreicht die Plattform fast 10 % der erwachsenen Weltbevölkerung.
Doch noch spannender ist, wofür ChatGPT genutzt wird. Während anfangs vor allem Arbeitsaufgaben im Vordergrund standen, zeigt die Studie eine massive Verschiebung:
- Juni 2024: 53 % aller Nachrichten waren arbeitsbezogen.
- Juni 2025: Nur noch 27 % sind Work-Content.
ChatGPT hat den Sprung in den Alltag geschafft. Ob Kochrezepte, Reiseplanung oder spontane Wissensfragen – der Assistent wird zunehmend als digitaler Begleiter gesehen. Für Marken bedeutet das: Wer in Alltagskontexte hineinwirkt, erreicht mehr Sichtbarkeit als über klassische Workflows.
2. Themen im Wandel: Von Writing zu Information & Guidance
Welche Themen dominieren? Die Studie klassifiziert jede Nachricht nach inhaltlichem Schwerpunkt. Klar ist: Die „Top 3“ – Practical Guidance, Seeking Information und Writing – machen fast 80 % aller Nutzung aus.
Doch ihre Entwicklung könnte kaum unterschiedlicher sein:
- Writing verliert an Bedeutung (36 % → 24 %).
- Seeking Information verdoppelt sich fast (14 % → 24 %).
- Practical Guidance bleibt stabil und etabliert sich als Dauerbrenner.
Themenverteilung (2024 vs. 2025)
Nutzer verlassen sich immer weniger darauf, dass ChatGPT Texte für sie schreibt – sie nutzen es zunehmend, um Informationen zu finden und praktische Ratschläge zu erhalten. Das verändert auch die Erwartung an Inhalte: Klarheit, Aktualität und direkte Nutzbarkeit rücken in den Vordergrund.
3. Demografie: Die junge Generation treibt den Wandel
Ein weiterer Schlüsselbefund der Studie: ChatGPT ist vor allem ein Tool der jungen Generation. Fast die Hälfte aller erwachsenen Nachrichten stammen inzwischen von unter 26-Jährigen.
Damit verschiebt sich die Altersstruktur deutlich:
- Unter 26-Jährige: von 40 % (2024) auf 48 % (2025).
- 26–40 Jahre: leichter Rückgang von 35 % auf 33 %.
- 41+: Rückgang von 25 % auf 19 %.
Altersverteilung (2024 vs. 2025)
Bedeutung für Dein Marketing:
- Jüngere Zielgruppen setzen KI als Standard-Tool ein – ähnlich selbstverständlich wie Social Media.
- Wer diese Generation erreichen will, muss verstehen: Sie informieren sich nicht mehr über Google allein, sondern zunehmend über Chat-basiertes Informationsretrieval.
- Marken, die hier Antworten liefern, positionieren sich frühzeitig in der Customer Journey der Zukunft.
Unterstützung in der Generative Engine Optimization benötigt?
Erfahre hier, wie wir Deine Online Sichtbarkeit in KI-Systemen mit GEO pushen.
Generative Engine Optimization (GEO)
4. Arbeitsnutzung: ChatGPT als Research- und Decision-Support
Auch wenn die Alltagsnutzung wächst – in der Arbeitswelt bleibt ChatGPT unverzichtbar. Interessant ist, wofür es eingesetzt wird. Die Studie ordnet alle Arbeitsnachrichten den sogenannten „General Work Activities“ (GWAs) aus der O*NET-Datenbank zu.
Tabelle: Work-Activities (Top-Kategorien)
Aktivität | Anteil an Work-Nutzung |
Documenting / Recording | 18,4 % |
Making Decisions & Solving Problems | 14,9 % |
Thinking Creatively | 13,0 % |
Working with Computers | 10,8 % |
Interpreting for Others | 10,1 % |
Interpretation:
- Am Arbeitsplatz nutzen Menschen ChatGPT vor allem für Dokumentation und Recherche, aber auch für kreative Problemlösung und Entscheidungsunterstützung.
- Schreiben („Doing-Writing“) bleibt relevant – vor allem in Berufen mit hoher Wissensintensität.
- Das zeigt: ChatGPT wird weniger als Ersatz für Arbeit gesehen, sondern als Assistent, der Informationen aufbereitet und Entscheidungen vorbereitet.
5. Implikationen: Was das für Dein Marketing bedeutet
Die Erkenntnisse aus der Studie haben direkte Auswirkungen auf Deine Marketingstrategie:
a) Content-Strategien neu denken
- Nutzer suchen nicht nur Texte, sondern klare, belegbare Informationen.
- Investiere in Guides, FAQs, kurze Info-Hubs und Daten-getriebene Inhalte, die von KI-Systemen leicht verarbeitet werden können.
b) Junge Zielgruppen ernst nehmen
- Unter 26-Jährige sind die Treiber des Wachstums.
- Das heißt: Themen, Formate und Tonalität müssen zu einer Generation passen, die schnelle Antworten, Interaktivität und Aktualität erwartet.
c) B2B- und Arbeitskontexte nutzen
- Für Professionals ist ChatGPT ein Decision-Support-Tool.
- Deine Marke kann hier sichtbar werden, wenn sie Daten, Vergleiche und klare Entscheidungshilfen liefert.
d) GEO und KI-Sichtbarkeit berücksichtigen
- Klassisches SEO reicht nicht mehr.
- Inhalte müssen so gestaltet sein, dass sie auch in generativen Antworten auftauchen – im Rahmen einer GEO-Optimierung für KI-Suchen.
Fazit: ChatGPT verändert die Spielregeln – und Du musst jetzt handeln
Die NBER-Studie macht deutlich: ChatGPT hat den Sprung von einem Arbeitswerkzeug zu einem alltäglichen Informations- und Guidance-Tool geschafft. Besonders die junge Generation nutzt es selbstverständlich – und definiert damit die digitale Customer Journey neu. Für Dein Marketing bedeutet das: Inhalte müssen schneller, klarer und alltagsnäher werden.
Die entscheidende Frage lautet: Willst Du abwarten, bis Deine Konkurrenz diese Lücke füllt – oder nutzt Du die Chance jetzt?
Wer die Trends frühzeitig versteht und strategisch integriert, sichert sich einen entscheidenden Vorsprung. Denn in einer Welt, in der KI längst Standard ist, werden nur die Marken sichtbar, die ihre Inhalte konsequent auf Informationswert, Nutzbarkeit und Glaubwürdigkeit ausrichten.
Du willst wissen, wie Du Deine Marke im KI-Zeitalter sichtbar machst? Wir bei Webweisend entwickeln mit Dir eine Strategie, die Deine Marke so positioniert, dass sie in den entscheidenden Momenten sichtbar bleibt und nicht in der Gleichförmigkeit von KI-Antworten untergeht.
Kontakt aufnehmen