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Beispiele für schlechtes Webdesign: 15 Fehler, die man 2025 immer noch zu oft sieht (und wie Du sie vermeidest)

Ein Ausschnitt des Interface vom Webdesign Museum, auf dem man alte Versionen bekannter Seiten wie Youtube, Google, Twitter, etc. sieht.

Webdesign hat sich in den letzten Jahren stark verändert: Mobile First, Core Web Vitals, Barrierefreiheit, Datenschutz, UX-Text – das Zusammenspiel dieser Faktoren entscheidet darüber, ob Besucher bleiben, Vertrauen fassen und konvertieren – oder Deine Seite nach Sekunden frustriert wieder verlassen.

Das Design einer Website beeinflusst bis zu 94 % der ersten Eindrücke. Forschung zeigt, dass Nutzer sich innerhalb von Millisekunden einen ästhetischen Ersteindruck einer Website bilden – schon nach 50 Millisekunden (0,05 Sekunden) steht fest, ob eine Seite „sympathisch“ wirkt oder nicht.  Studien zur Vertrauensbildung im Web bestätigen, dass das Design einen starken Einfluss darauf hat, ob Nutzer einer Seite glauben und sie als seriös einstufen.

Gleichzeitig machen mobile Geräte heute einen Großteil des weltweiten Web-Traffics aus – Auswertungen von Statcounter über Milliarden Pageviews zeigen seit Jahren einen höheren oder zumindest gleich hohen Anteil mobiler Zugriffe im Vergleich zu Desktop. Und Google bewertet die User Experience von Seiten inzwischen explizit anhand der Core Web Vitals (u. a. Ladezeit, Interaktivität, Layoutstabilität).

Kurz: Schlechtes Webdesign ist kein „Geschmacksproblem“, sondern ein echtes Geschäftsrisiko. Deshalb haben wir euch 15 typische Beispiele für schlechtes Webdesign zusammengetragen – jeweils mit Erklärung, warum das problematisch ist, und wie Sie es besser machen.

1. Visuelle Reizüberflutung: Die „Kirmes-Seite“

Viele Websites versuchen, alles gleichzeitig zu zeigen: Header-Slider, mehrere CTA-Buttons, Pop-ups, Autoplay-Videos, Chatfenster, animierte Banner. Es gibt keinen Fokus, sondern nur viel visuellen Lärm, und statt Orientierung entsteht Reizüberflutung.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

The World’s Worst Website treibt das Konzept der visuellen Überforderung bewusst auf die Spitze. Hier prallt wirklich alles aufeinander, was gutes Webdesign vermeiden würde: grelle, unstimmige Farben, harte Kontraste, blinkende Elemente, ständig zappelnde Animationen und überall unerwartete Pop-ups. Kaum hat man einen Bereich erfasst, verschwimmt der Bildschirm, wird kurz schwarz oder etwas Neues springt ins Sichtfeld. Die Seite wirkt wie ein einziges, chaotisches Spektakel – ein Paradebeispiel dafür, wie sich maximaler visueller Lärm anfühlt.

2. Optisch in den 2000ern stehen geblieben

Wenn eine Webseite aussieht, als wäre sie seit vielen Jahren nicht überarbeitet worden — alte Schriftarten, Tabellenlayouts, clipartartige Bilder — dann erzeugt das unbewusst den Eindruck von „veraltet“.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

Die Website der Yale School of Art wirkt mit ihrem bewusst unstrukturierten Layout, den unruhigen Farben und der veralteten Anmutung wie ein Relikt aus den frühen 2000ern. Auch wenn der Stil als künstlerisches Statement gedacht ist, zeigt die Seite eindrücklich, wie schnell ein veraltetes Design den Eindruck von Unprofessionalität und Orientierungslosigkeit vermitteln kann – und damit hervorragend illustriert, wie man es besser nicht machen sollte.

3. Keine echte Mobile-Optimierung

Trotz hoher Nutzung mobiler Geräte findet man weiterhin Seiten, die auf Smartphones aussehen wie eine verkleinerte Desktop-Variante: zu kleine Schrift, horizontales Scrollen, unlesbare Navigation. Da mobile Nutzung dominiert, ist das ein erhebliches Risiko.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

4. Langsame, schwerfällige Seiten

Die Seite lädt spürbar langsam, besonders auf mobilen Geräten. Große, unkomprimierte Bilder, zahlreiche Scripts und „schwere“ Third-Party-Integrationen bremsen den Aufbau. Das wirkt sich direkt und negativ auf die Nutzererfahrung aus.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

5. Verwirrende Navigation & Informationsarchitektur

Eine optisch „schicke“ Website kann dennoch scheitern, wenn Nutzer nicht finden, was sie suchen. Wenn Menüs mit internen Fachbegriffen arbeiten, Inhalte unlogisch gruppiert oder unnötig verschachtelt sind und keine Suchfunktion zur Verfügung steht, entsteht schnell das Gefühl: „Hier finde ich nie, was ich brauche.“

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

Craigslist ist ein klassisches Beispiel für eine schlecht strukturierte Navigation: Die Seite ist extrem textlastig, nahezu frei von visuellen Ankern und bietet keinerlei klare Hierarchie. Nutzer müssen sich mühsam durch eine Flut gleichwertiger Links arbeiten – eine Navigation, die schnell überfordert und unnötig Zeit kostet.

6. Dark Patterns & manipulative UX

Einige Webseiten nutzen gezielt manipulative Designs, die Nutzer in eine bestimmte Richtung lenken: Versteckte „Ablehnen“-Buttons im Cookie-Banner, Countdown-Timer, die sich ständig neu setzen, automatisch angehakte Zusatzoptionen, irreführende Formulierungen („Nur noch 1 Zimmer übrig!“ ohne Grundlage). 

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

Plattformen wie Shein, Wish und Temu setzen stark auf Dark Patterns: ständig auftauchende Pop-ups mit vermeintlich exklusiven Sonderangeboten, angebliche Rabatte, die sich bei genauerem Hinsehen als kaum echte Preisvorteile entpuppen, sowie versteckte Zusatzkosten, die erst ganz am Ende des Kaufprozesses sichtbar werden. All diese Elemente sollen Nutzer zu schnellen Entscheidungen drängen – gehen aber klar zulasten von Transparenz und Vertrauen.

7. Schlechte Typografie & Lesbarkeit

Text bleibt auf den meisten Seiten das zentrale Medium. Trotzdem gibt es nach wie vor Gestaltungen mit zu kleiner Schrift, schwachem Kontrast (hellgrau auf weiß), sehr langen Zeilen und einer wilden Mischung von Schrifttypen.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

8. Barrierefreiheit wird ignorierarngren.nett

Für nicht Betroffene ist Barrierefreiheit oft schwer verständlich, aber die Anzahl der Menschen mit signifikanten Beeinträchtigungen ist keineswegs gering. Keine Alt-Texte für Bilder, Buttons nicht per Tastatur erreichbar, Formulare ohne Labels, Inhalte nur mit Maus bedienbar, unklare Strukturen – es kann an vielen Kleinigkeiten mangeln, die zusammen einen erheblichen Teil potenzieller Nutzer ausschließt.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

Arngren.net zeigt eindrucksvoll, wie eine Website aussieht, wenn Barrierefreiheit komplett ignoriert wird: winzige Schriftgrößen, keinerlei Struktur, fehlende Alt-Texte und eine unbedienbare Navigation treffen hier auf ein völlig überladenes, stark veraltetes Design. Die Seite ist ein Paradebeispiel dafür, wie fehlende Orientierung, schlechte Lesbarkeit und chaotische Layouts Nutzer ausschließen – besonders jene, die auf klare Strukturen oder Assistive Technologien angewiesen sind.

9. Unkonkrete Inhalte & fehlende Vertrauenssignale

Nicht jede schlechte User Experience ist technischer Natur. Viele Unternehmen verlieren Besucher, weil ihre Seiten zwar „nett aussehen“, aber nichts Konkretes sagen: Allgemeine Phrasen ersetzen klare Nutzenversprechen, Kontaktmöglichkeiten sind versteckt, Referenzen fehlen, das Team ist unsichtbar.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

10. Komplizierte Formulare und Checkout-Prozesse

Gerade im E-Commerce konzentriert sich der entscheidende Moment im Checkout: Hier entscheidet sich, ob aus einem interessierten Besucher ein Kunde wird. Dennoch sind Formulare hier häufig unnötig kompliziert – mit vielen Pflichtfeldern, technischer Sprache in Fehlermeldungen, Zwangsregistrierung oder überraschenden Zusatzkosten im letzten Schritt.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

11. Textwüsten ohne Struktur

Informationen können inhaltlich wertvoll sein und trotzdem kaum gelesen werden, wenn sie als unstrukturierte Textblöcke präsentiert werden. Lange Absätze ohne Zwischentitel, ohne Hervorhebungen und ohne visuelle Anker erschweren das schnelle Erfassen und Einordnen.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

12. Schlechte Microcopy: Buttons & Fehlermeldungen ohne Sinn

Neben den großen Textblöcken gibt es im Interface viele kleine Textstellen, die oft unterschätzt werden: Button-Beschriftungen, Hinweise in Formularen, Statusmeldungen, Fehlermeldungen. Wenn hier nur generische Formulierungen wie „Hier klicken“ oder technische Codes verwendet werden, verschenkt man Potenzial für Klarheit und Vertrauen.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

13. Unpassende oder austauschbare Bilder

Bilder sind ein starkes Instrument, um Atmosphäre zu transportieren und Inhalte zu unterstützen. Wenn sie jedoch beliebig wirken – etwa weil sie aus generischen Stock-Bibliotheken stammen, sichtbar gestellt oder stilistisch uneinheitlich sind – entsteht schnell ein Eindruck von Austauschbarkeit.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

14. Fehlende oder schwache Calls-to-Action (CTAs)

Selbst eine gut strukturierte Seite kann ihr Potenzial verschenken, wenn nicht deutlich wird, was der nächste sinnvolle Schritt für den Besucher ist. Gibt es nur wenig aussagestarke oder gar keine CTAs, bleibt der Nutzer orientierungslos – selbst wenn Interesse vorhanden ist.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

15. Keine Pflege: Veraltete Inhalte & tote Links

Wenn die Webseite inhaltlich stehen bleibt, nützt auch das beste Webdesign nichts. Ein Blog, dessen letzter Eintrag Jahre zurückliegt, veraltete Öffnungszeiten, nicht mehr gültige Angebote oder tote Links erzeugen den Eindruck, dass niemand sich verantwortlich fühlt. Suchmaschinen reagieren ebenfalls auf solche Signale. Technische und inhaltliche Qualität – inklusive funktionierender Verlinkungen, aktueller Inhalte und solider Performance – fließen in die Bewertung eines Auftritts ein.

Warum das ein Problem ist:

Besser so:

Fazit: Gutes Webdesign = funktionierende User Experience + Vertrauen + Performance

Schlechtes Webdesign zeigt sich weniger in „bunten Sünden“ als in Details, die auf den ersten Blick unscheinbar wirken, im Zusammenspiel aber entscheidend sind: Navigationsstrukturen, Textaufbereitung, Performance, mobile Nutzbarkeit, Barrierefreiheit, Klarheit im Checkout und der ehrliche Umgang mit Nutzerentscheidungen.

Jede dieser Komponenten beeinflusst, ob Menschen sich zurechtfinden, einer Seite vertrauen und bereit sind, den nächsten Schritt zu gehen.

Wer seine Website als lebendiges Produkt versteht, das sich an technische Entwicklungen und Nutzerbedürfnisse anpasst, schafft eine Grundlage für nachhaltigen Erfolg.

Das bedeutet, Gestaltung kontinuierlich zu hinterfragen, Inhalte zu pflegen, Kennzahlen wie Ladezeiten, Abbruchraten und Konversion im Blick zu behalten und konsequent aus Nutzerperspektive zu denken. Die Investition in gutes Webdesign zahlt sich dabei nicht nur in schönerer Optik aus, sondern in besseren Erlebnissen – und damit in messbaren Ergebnissen für das eigene Unternehmen.

Gute Nachrichten: Du musst all diese Herausforderungen nicht allein meistern. Viele Unternehmen stehen im Tagesgeschäft unter hohem Druck, da bleibt wenig Raum für die kontinuierliche Pflege und Weiterentwicklung des eigenen Webauftritts. Genau hier können wir unterstützen — mit einem Blick von außen, aktuellen Best Practices und einem strukturierten Ansatz, der Gestaltung, Technik und Nutzerbedürfnisse miteinander verbindet. So entsteht Schritt für Schritt ein Webdesign, das nicht nur gut aussieht, sondern den Menschen hinter dem Bildschirm wirklich hilft.

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